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Social Media Recruiting einfach erklärt [7-Schritte-Formel]

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Alle Wege führen in die sozialen Medien – das gilt auch für das Recruiting. Social Media Recruiting ist zu einer beliebten Methode geworden, um Mitarbeiter zu finden. Dafür brauchst du eine gute Social Media Strategie, Fachwissen und Durchhaltevermögen. In diesem Artikel geben wir dir eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du vorgehen kannst.

Was genau ist Social Media Recruiting?

Der Begriff Social Media Recruiting umfasst alle Personalmarketinginitiativen, bei denen Unternehmen soziale Netzwerke nutzen. Zu den beliebten Plattformen gehören Facebook, Twitter, Instagram und YouTube, aber auch Karrierenetzwerke wie XING und LinkedIn. Auch Diskussionsforen oder Dienste, die nur in bestimmten Branchen bekannt sind, gehören dazu.

Zum Social Media Recruiting gehören “passive” Initiativen wie das Betreiben eines Karriereportals sowie die Moderation von Online-Communities und die aktive Suche und Ansprache von Bewerbern. Zu den besonderen Merkmalen der Rekrutierung über soziale Medien gehören die Möglichkeit, schnell und einfach mit Bewerbern zu kommunizieren und die Chance, ein großes Netzwerk an Kontakten aufzubauen.

Methoden

Im Prinzip werden bei der Rekrutierung über soziale Medien genau dieselben Methoden angewandt wie bei anderen Rekrutierungskanälen – der einzige Unterschied ist, dass sie über soziale Netzwerke stattfinden. Dazu gehören:

Active Sourcing

Du wählst geeignete Kandidaten für eine Stelle auf der Grundlage der Daten aus, die sie in sozialen Netzwerken über sich preisgeben. Du sprichst diese Kandidaten direkt an und versuchst, sie davon zu überzeugen, sich auf deine offene Stelle zu bewerben.

Content Marketing und Unternehmer-Branding

Du veröffentlichst regelmäßig Inhalte – Texte, Bilder, Videos – auf deinen sozialen Profilen, um die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu gewinnen und deine Marke als Arbeitgeber zu verbessern. Die Inhalte müssen genau auf deine Zielgruppe zugeschnitten sein.

Empfehlungsmarketing/Influencer Marketing

Du baust starke Netzwerke mit Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern auf. Du versuchst, die Reichweite von bekannten, einflussreichen Nutzern (“Influencern”) in deinen Märkten zu nutzen. Diese Netzwerke machen es dir leichter, ein breiteres Publikum zu erreichen und durch Empfehlungen neue Mitarbeiter/innen zu gewinnen.

Karriereseiten und Stellenausschreibungen

Du stellst dein Karriereportal direkt in den sozialen Netzwerken zur Verfügung (und/oder verlinkst deine Karriereseite mit den Netzwerken) und veröffentlichst dort deine Stellenausschreibungen. Durch die bezahlten Kampagnen und Online-Anzeigen, die viele Plattformen anbieten, kannst du sehr viele potenzielle Kandidaten erreichen.

Vorteile

Die Rekrutierung über soziale Medien hat eine Reihe von Vorteilen, die sie als Rekrutierungskanal einzigartig machen:

  • Du kannst deine Zielgruppe in einem informellen Rahmen ansprechen, an einem Ort, an dem sie ihre Freizeit verbringen.
  • So kommst du mit Kandidaten in Kontakt, die nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen und wahrscheinlich keine Stellenanzeigen lesen würden.
  • Du kannst dir relativ schnell ein Image als attraktiver Arbeitgeber aufbauen, vor allem bei jüngeren Zielgruppen.
  • Anhand der Daten, die die sozialen Netzwerke über ihre Nutzer/innen bereitstellen, kannst du eine Vorauswahl geeigneter Kandidat/innen treffen und sie direkt ansprechen.
  • Wenn du Inhalte veröffentlichst, die vielen Nutzern gefallen und von ihnen geteilt werden, kannst du “viral” gehen und schnell ein sehr breites Publikum erreichen.
  • Du kannst genau beobachten, wie erfolgreich deine Aktivitäten sind und diese Informationen nutzen, um in Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen.

Herausforderungen

Wie bei jeder neuen Methode oder Technologie musst du eine Reihe von Herausforderungen bewältigen, um über soziale Netzwerke erfolgreich neue Mitarbeiter/innen zu gewinnen:

  • Verschiedene Zielgruppen sind auf verschiedenen Plattformen vertreten – du musst die richtige für dein Unternehmen finden. Einige Zielgruppen nutzen soziale Medien überhaupt nicht oder möchten nicht von Unternehmen in diesem Zusammenhang kontaktiert werden.
  • Die meisten Nutzerinnen und Nutzer sehen soziale Netzwerke nicht als Teil ihres Arbeitsumfelds. Deshalb musst du sie auf eine Art und Weise ansprechen, die diesem Kontext angemessen ist: Sei unterhaltsam und kreativ und achte darauf, dass deine Ansprache personalisiert und direkt ist.
  • Du solltest sicherstellen, dass deine Bewerbungs- und Auswahlprozesse für soziale Netzwerke geeignet sind. Komplizierte und umständliche Prozesse sind ein No-Go!
  • Du brauchst Expertenwissen, um die neuen Technologien zu beherrschen und dich im Kampf um die Aufmerksamkeit der Nutzerinnen und Nutzer zu behaupten.
  • Du musst das Marketing, die PR und idealerweise auch alle deine Mitarbeiter/innen einbeziehen und ihre Zusammenarbeit koordinieren.
  • Kommunikationsfehler können sich negativ auswirken und deinem Image schaden.

Erfolgreiches Social Media Recruiting in 7 Schritten

Poste nicht einfach “irgendetwas” oder hoffe, dass die Nutzer deine PDF-Stellenprofile spontan teilen. Erstelle und befolge einen Schritt-für-Schritt-Plan.

1. Entwickle eine Strategie

Analysiere deine Personalplanung und deine Ziele. Überlege, wie der Einsatz sozialer Medien zur Anwerbung von Mitarbeitern dir helfen kann und soll, diese Ziele zu erreichen. Definiere diese Teilziele genau, am besten in Form deiner KPIs.

Beispiel: Im Juli wollen wir 50 Personen auf LinkedIn über Active Sourcing anschreiben. Unser Ziel ist es, dass 5% von ihnen positiv auf unsere Nachricht reagieren.

Wähle geeignete Plattformen aus, auf denen du deine Zielgruppen erreichen kannst. Berücksichtige deine internen Ressourcen und beginne mit den Plattformen, die den größten Erfolg versprechen, wie z. B. LinkedIn.

2. Einrichten von Prozessen

Eine erfolgreiche Social-Media-Recruiting-Strategie erfordert viele Beteiligte, die gut zusammenarbeiten können. Deshalb ist es wichtig, dass du von Anfang an Fragen klärst wie:

  • Wer macht was? Wer ist für welche Entscheidungen verantwortlich?
  • Wie wollt ihr mit den Nutzern kommunizieren?
  • Wer muss welche Inhalte genehmigen?

Verknüpfe deine Bewerbungsprozesse direkt mit den sozialen Netzwerken. Während des gesamten Prozesses werden die Bewerber die Art von schneller und direkter Kommunikation erwarten, die sie von den sozialen Medien gewohnt sind.

3. Kommunikationsrichtlinien festlegen

Erstelle klare Richtlinien dafür, wie deine Mitarbeiter/innen in den sozialen Medien kommunizieren sollen, was den Sprachstil angeht, welche Wörter verwendet werden sollen und welche nicht (“Corporate Wording”) und wie Bewerber angesprochen werden sollen.

Es ist besonders wichtig, dass die Mitarbeiter wissen, wie sie in kritischen Situationen reagieren sollen: zum Beispiel, wenn ein Nutzer beleidigend wird, Lügen über das Unternehmen erzählt oder wenn sich ein ehemaliger Mitarbeiter über das Unternehmen beschwert.

Denke daran, dass verschiedene Plattformen unterschiedliche Kommunikationsstile erfordern. Auf Facebook solltest du die Nutzer anders ansprechen als auf XING.

4. Schaffe eine professionelle Online-Präsenz

Nutze die verschiedenen Möglichkeiten, die jedes Netzwerk bietet, um attraktive Profile oder Unternehmensseiten zu erstellen. Sorge dafür, dass dich potenzielle Bewerber finden können und einen positiven ersten Eindruck gewinnen. Passe das optische Erscheinungsbild deiner Profile an deine Unternehmensidentität an.

Werte deine Daten aus und finde heraus, wie die Suchfunktionen der einzelnen Plattformen funktionieren und optimiere deine Profile so, dass du mit den für dich wichtigen Suchbegriffen gefunden werden kannst.

5. Regelmäßig Content veröffentlichen

Du musst immer wieder neue Inhalte veröffentlichen, um sichtbar zu bleiben. Erstelle einen detaillierten Contentplan für deine Nutzung der Social Media Recruiting Tools. Der Inhalt und die Häufigkeit deiner Beiträge müssen zur jeweiligen Plattform und Zielgruppe passen – auf Medien wie Instagram solltest du mehrmals am Tag Fotos oder Videos posten!

Sei kreativ, erzähle spannende Geschichten und lass sie in hoher Qualität produzieren. Du musst die Nutzer unterhalten und ihre Aufmerksamkeit erregen, aber gleichzeitig darfst du deine Rekrutierungsziele nicht aus den Augen verlieren. Nutze hier die Expertise deiner Marketingabteilung.

6. Beziehe deine Mitarbeiter aktiv mit ein

Deine Mitarbeiter sind die bestmöglichen Botschafter für dein Unternehmen. Sie werden (hoffentlich) positiv über dein Unternehmen sprechen, Freunde als neue Mitarbeiter empfehlen und können Input für neue Inhalte liefern.

Als Teil deines Einführungsprozesses könntest du deinen Mitarbeitern zum Beispiel erklären, wie sie ihre persönlichen Profile pflegen und in sozialen Netzwerken kommunizieren. Belohne Empfehlungen oder lass deine Mitarbeiter Erfahrungsberichte über dein Unternehmen veröffentlichen.

7. Versuche ein breiteres Publikum zu erreichen

Die Zeiten, in denen aufregende Inhalte ganz von allein viral gingen, sind leider vorbei. Nur sehr wenige Beiträge werden zum Hit und werden millionenfach geteilt. Pflege deine Profile aktiv, führe regelmäßig Kampagnen durch und sorge vor allem dafür, dass deine Social-Media-Recruiting-Initiativen mit deinen anderen Marketinginitiativen verknüpft werden, um ihre Wirkung zu vervielfachen.

Bezahlte Online-Werbekampagnen sind eine gute Möglichkeit, um schnell ein breites Publikum zu erreichen und auf deine Inhalte aufmerksam zu machen.

Social Media Recruiting Definition Österreich

Laut dieser Studie aus 2021 von Statista verwenden nur 44% aller Unternehmen in der DACH-Region Soziale Medien zur Mitarbeitergewinnung.

Das Erfolgsrezept für dein Social Media Recruiting

Bist du bereit, loszulegen? Damit du das Beste aus deinen Aktivitäten herausholen kannst, findest du hier fünf Expertentipps für fünf verschiedene Social-Media-Plattformen.

Facebook

  • Facebook ist eine Plattform, um sich mit Freunden zu treffen und die Zeit zu vertreiben. Alle Inhalte, die du dort postest, sollten kurz und prägnant sein, aber auch unterhaltsam und informell. Poste vor allem Fotos und (Live-)Videos. Posts, die nur Text oder Links enthalten, werden den Facebook-Nutzern (aufgrund des Algorithmus) deutlich weniger angezeigt und erreichen kein großes Publikum.
  • Veröffentliche mindestens 2-3 Beiträge pro Woche, sonst gehst du in der Flut der Inhalte unter.
  • Schalte bezahlte Anzeigen, um mehr potenzielle Bewerber zu erreichen. Am besten beauftragst du eine spezialisierte Agentur (wie uns 😉), die deine Anzeigen für möglichst hohe Klickraten optimiert.
  • Denke daran, dich für Reaktionen und Kommentare zu bedanken und Fragen zu beantworten – am besten innerhalb von Stunden! Es ist wichtig, die Kommunikation auf Facebook als Teil deines Rekrutierungsprozesses zu sehen.

LinkedIn

  • Pflege dein Unternehmensprofil und dein persönliches Profil als Personalverantwortlicher. Die Bewerber sollten dich sofort erkennen können und einen professionellen ersten Eindruck gewinnen.
  • Nutze die erweiterten Suchfilter, um Kandidaten zu finden, die deinen Auswahlkriterien entsprechen, z. B. Branche, Karrierestufe oder früherer Arbeitgeber. Sieh dir die Profile der Bewerber im Detail an und nimm nur mit denjenigen Kontakt auf, die wirklich gut zu dir passen würden.
  • Sende immer individuelle, personalisierte Nachrichten an die Bewerber, anstatt einen Standardtext en masse zu verschicken. So hast du die größte Chance auf eine positive Antwort.
  • Bleib mit deinen Kontakten durch regelmäßige Nachrichten in Kontakt, auch wenn sie gerade nicht für eine Stelle in Frage kommen. Ein starkes Netzwerk ist das A und O für jeden Recruiter!
  • Veröffentliche deine Inhalte, wenn die Nutzer am aktivsten sind. Die besten Zeiten sind dienstags bis donnerstags, morgens von etwa 7:00-10:00 Uhr und nachmittags von etwa 16:00-18:00 Uhr.

Instagram

  • Poste mehrmals am Tag Fotos und kurze Videos. Videos sind besonders beliebt. Erstelle Standardformate für deine Posts, die die Nutzer wiedererkennen können und die dich vom Rest ihres Feeds abheben, z. B. ein “Tipp des Tages” oder Mitarbeiterporträts.
  • Achte darauf, dass deine Posts immer deinem Corporate Design entsprechen. Eine einheitliche Farbpalette, bestimmte visuelle Elemente oder ein dezent platziertes Logo sind gute Optionen.
  • Nutze Instagram Stories: Das sind Bild- oder Videoserien, die nur für 24 Stunden verfügbar sind. Sie sind äußerst beliebt. Du könntest zum Beispiel eine “Story-Übernahme” organisieren, bei der ein Mitarbeiter deinen Account für 24 Stunden übernimmt und live über seinen Arbeitstag berichtet.
  • Schreibe eine unterhaltsame, aussagekräftige Beschreibung für jeden Beitrag. Füge zusätzliche Informationen, vielleicht sogar einen Link zu deiner Website und Hashtags hinzu.
  • Antworte immer auf Kommentare. Schließlich bist du auf der Suche nach potenziellen Bewerbern!

YouTube

  • Gehe die Videoproduktion professionell an und investiere in die Entwicklung deines Konzepts und in die Ausrüstung, die du eventuell brauchst. Denn die Zielgruppen haben sehr hohe Ansprüche an den Inhalt und die Qualität der Videos.
  • Präsentiere dein Unternehmen authentisch und glaubwürdig. Verbringe keine Zeit damit, Hochglanzvideos zu produzieren. Und du musst nicht verzweifelt kreativ sein: Wenn deine Mitarbeiter im Allgemeinen nicht gerne singen und tanzen, solltest du sie nicht dazu zwingen, dies in einem Video zu tun.
  • Lass deine Mitarbeiter sprechen. Potenzielle Bewerber sind an echten Einblicken in dein Unternehmen interessiert und die Meinung deiner Mitarbeiter zählt mehr als jede Werbebotschaft.
  • YouTube ist die größte Suchmaschine für Videos. Optimiere dein Video selbst, den Titel und die Beschreibung für die YouTube- und Google-Suche.
  • Schalte bezahlte Anzeigen, die auf den Videos anderer Nutzer erscheinen. YouTube bietet detaillierte Targeting-Optionen, mit denen du deine Zielgruppe bestimmen kannst.

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